5 Minuten mit ... 23.09.2022

5 Minuten mit… Gregor Voigt, Country Manager Germany bei Witco

Das französische Start-up Witco ist ein führender Anbieter für digitales Workspace-Management und digitale Immobilienverwaltung. Mithilfe einer modular aufgebauten Software ermöglicht es Witco Unternehmen, deren Prozesse und Abläufe, das Raum- und Arbeitsplatzmanagement sowie die Kommunikation innerhalb der Büroumgebung zentral und digital zu steuern und zu verwalten. Dabei setzt das Tech-Start-up auf eine umfassende All-in-One-App und beachtet z.B. auch Aspekte des hybriden Arbeitens aus dem Homeoffice. Anfang 2022 expandierte Witco nach Deutschland und eröffnete ein Büro in München. Wir konnten mit dem Leiter der Niederlassung, Herrn Gregor Voigt, über die Gründe für Bayern als neuen Standort sprechen.

Hallo Herr Voigt, können Sie uns bitte kurz das Geschäftsmodel von Witco erklären?

Witco erfindet die Art und Weise, wie Menschen ihren Arbeitsalltag organisieren, neu. Wir sind nicht überzeugt von komplizierten und verstreuten Systemlandschaften, wo Mitarbeiter*innen für jeden Anwendungsfall eine eigene App nutzen müssen. Stattdessen haben wir einen ganzheitlichen digitalen täglichen Wegbegleiter für Mitarbeiter*innen entwickelt. Lassen Sie mich etwas spezifischer werden. Es ist Sonntagabend, Sie denken an die anstehende Arbeitswoche und öffnen die Witco App. Mit wenigen Klicks buchen Sie einen Arbeitsplatz, reservieren einen Parkplatz, prüfen, wann Ihre Kolleg*innen im Büro sind, checken das Mittagsmenü der Kantine und buchen sich schließlich noch den Yogakurs am Dienstagabend.

Witco ist in Frankreich sehr erfolgreich und verzeichnet seit Jahren ein starkes Wachstum. Für die Expansion in die DACH-Region wurde Bayern als neuer Standort gewählt. Was waren die Gründe für diesen Schritt?

Bayern und das Münchener Umland im Speziellen stellen für mich einen ausgezeichneten B2B Standort dar. Es gibt hier sowohl etablierte große Industrie- und Serviceunternehmen, als auch einen äußerst starken Mittelstand. Als Geschäftsleiter kann ich außerdem viele spannende Erkenntnisse aus der stetig wachsenden lokalen Startup-Kultur mitnehmen.

Als Verantwortlicher für die DACH Region spielte mich vor allem auch die Nähe zu Österreich und Schweiz eine maßgebliche Rolle. In Sachen Infrastruktur gelingt es also sehr gut, aus München heraus verschiedene Regionen ressourcenschonend abzudecken.

Wir suchen ebenso nach talentierten und ambitionierten Mitarbeiter*innen, die Teil unserer Wachstumsgeschichte werden möchten. Als TU München Alumni weiß ich, dass wir hier die zwei renommiertesten deutschen Universitäten haben und somit die Region in Sachen Forschung und Entwicklung am Puls der Zeit ist.

Von welchen Standortvorteilen in Bayern konnten Sie bisher profitieren und wie haben diese Ihre Standortwahl beeinflusst? 

Durch die wirtschaftliche Stärke von Bayern gibt es zahlreiche Netzwerke und Vereinigungen, die es Startups erleichtern, in einem neuen Markt wie Deutschland zu wachsen.

Invest in Bavaria ist ein Beispiel, das ich hier sehr gerne nenne. Als ich mein letztes Unternehmen namens Toogethr aus Niederlande nach Deutschland gebracht habe, stand mir Invest in Bavaria zur Seite und hatte auf jede standortbezogene Rückfrage die passende Antwort.

Bits & Pretzels ist für mich ebenso einzigartig. Startups wird hier ein wertvolles Forum zur Verfügung gestellt um andere Unternehmen, Investoren, Partner und andere Kontakte kennenzulernen. Von diesen Events brauchen wir noch viel mehr! Vor allem freut es mich, bei Bits & Pretzels in diesem Jahr als Speaker dabei zu sein und über das europäische Startup-Ökosystem zu diskutieren.

Seit einem halben Jahr ist Witco in Bayern aktiv. Konnten Sie bereits lokale Kunden gewinnen und falls ja, wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?

Wir hatten das Glück, dass wir bereits vor meiner Ankunft renommierte deutsche Kunden für uns gewinnen konnte. Seitdem hat sich bei uns viel getan. Wir konnten bislang Erfolge in allen Kundengruppen verzeichnen und erlangen Schritt für Schritt eine höhere Sichtbarkeit in den DACH-Märkten. Das Thema digitale Arbeitswelt und die Möglichkeit, unser Jobleben besser zu organisieren, hat Relevanz für jedes Unternehmen.

Um erfolgreich neue Projekte umzusetzen, speziell im B2B, ist die Nähe zu den Kundinnen und Kunden von großer Bedeutung. Wir Deutschen mögen es sehr, mit lokalen Ansprechpartner*innen in die Verhandlungen zu gehen.  

Wie unterscheiden sich die französischen Geschäftspartner von denen in Deutschland? Gibt es Besonderheiten in der bayerischen Art, Geschäfte abzuwickeln?

Trotz der Nähe zu Frankreich gibt zahlreiche kulturelle Unterschiede. In Deutschland weiß ich die Pünktlichkeit und Rationalität sehr zu schätzen. Gleichzeitig stehen wir uns häufig selbst im Weg, indem wir äußerst risikoavers denken und in jeder noch so perfekten Lösung verzweifelt nach den Fehlern und Problemen suchen. Außerdem wird in Deutschland enorm großer Wert darauf gelegt, dass jeder einzelne Stakeholder im Unternehmen lückenlos informiert ist. Dadurch verlängern sich für uns Startups häufig die Projektzyklen. In Frankreich hingegen kann es schon einmal vorkommen, dass Emotionen eine größere Rolle spielen, oder das ein oder andere Meeting nicht ganz pünktlich beginnt.

Welche Ziele verfolgen Sie in nächster Zeit am Standort München? Welches Potenzial sehen Sie in Bayern, Deutschland sowie in der gesamten DACH-Region für ihr Start-up?

Im Vordergrund stehen vor allem die Expansion und die Vergrößerung unseres Standorts. Wir haben ambitionierte internationale Ziele und ich möchte mit unserer DACH-Organisation einen großen Beitrag zum Erfolg von Witco leisten. Dazu gehört es auch, das bestmögliche Team aufzubauen.

Natürlich müssen wir unser Produkt auch kontinuierlich weiterentwickeln. Wir analysieren jedes einzelne Kundenfeedback und überlegen uns, wie wir unsere Technologie verbessern können um auf die lokalen Anforderungen künftig noch besser einzugehen.

Bayern ist aufgrund seiner hohen Lebensqualität sehr beliebt. Wo entspannen Sie am liebsten in oder um München herum?

Als ehemaliger Tennisprofi spielt das Sport- und Freizeitangebot in meinem Privatleben die größte Rolle. Ich genieße es, meine morgentliche Joggingrunde im Westpark zu drehen. Am Wochenende zieht es mich dann meist aus München heraus an einen der Seen, oder in die Berge. Auch in der Stadt gibt es genügend Sporteinrichtungen und Vereine.

Leider ist es mir bis heute nicht gelungen, Abstand von den unzähligen Biergärten zu nehmen. Das bayerische Bier schmeckt dann doch zu gut. Speziell zur aktuellen Wiesn-Zeit ist es unmöglich, auf die ein oder andere zu verzichten. Aber das ist auch gut so und macht großen Spaß!

Herzlichen Dank für das Interview – wir freuen uns auf weitere Insights von Ihnen auf unserem Bayern-Panel auf dem Bit&Pretzels Festival in München.

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Unternehmen

Witco

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Branche

Saas, Office-Management

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In Bayern seit

2022

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Headquarter

Paris, Frankreich

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In Bayern vertreten mit

Niederlassung

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Mehr erfahren unter

www.witco.io