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Businessplan 21.01.2022

Ein Stück Silicon Valley in Oberfranken – Zwei junge Frauen bringen die vielseitige Jobkultur der bayerischen Region groß raus

Nach ihrem Masterstudium kehrten Olivia Hofmann und Patricia Knoll der Großstadt und der Aussicht auf hochentlohnte Festanstellungen den Rücken. Inspiriert durch ihre Arbeit in Start-ups in Berlin und dem Silicon Valley wollten die beiden selbst gründen und im ländlichen Raum Unternehmen mit Arbeitnehmern vernetzen.

Die jungen Frauen überwarfen das Konzept der traditionellen Jobsuche und kreierten eine Plattform, die über generische Stellenausschreibungen hinausgeht. Mit ihrer Auffassung „Gehalt ist heute nicht mehr alles“ möchten sie eine neue Verbindung zwischen Unternehmen und Bewerbern ermöglichen. Zur Realisierung ihrer Idee zog es sie zurück in ihre Heimatregion Oberfranken , um gemeinsam mit dem IT-Spezialisten Vladislav Chetyrkin ihr Jobportal Jobtrüffel zu gründen.

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Co-Gründerinnen Olivia Hofmann und Patricia Knoll © Jobtrüffel

Der Impuls zu ihrem Start-up kam den jungen Frauen bereits in ihrem Masterstudium, als die Co-Gründerin Olivia Hofmann auf der Suche nach einer spannenden Werkstudentenstelle in ihrer Heimatstadt Bayreuth war. Der fehlende Überblick auf das Unternehmensangebot sowie die Unübersichtlichkeit über freie Stellen erschwerten ihr die Suche jedoch erheblich. Erst dank Tipps aus dem Familien- und Freundeskreis entdeckte sie die große Vielfalt an Unternehmen in ihrer Heimatregion und das Potenzial, das darin schlummerte: moderne Firmen, „coole“ Arbeitgeber und spannende Projekte. Dieses Potenzial durfte auf keinen Fall weiter unbeachtet bleiben, dachten sich die beiden Studentinnen.


Potentiale lokaler Unternehmen werden zeitgemäß aufgezeigt


Die Konkretisierung ihrer Idee erfolgte daraufhin in einem Seminar zum Ende ihres Masterstudiums, in dessen Zuge sich die jungen Frauen intensiver mit der Thematik der „Jobsuche“ auseinandersetzten und eigens durchgeführte Recherchen und Studien tätigten. Die Ergebnisse verdeutlichten ihnen, dass sich die Jobsuche verändert und weiterentwickelt hat. Die reine Suche nach Arbeit und der finanzielle Aspekt stehen oftmals nicht mehr an erster Stelle. Vielmehr kommt eine Vielzahl anderer Faktoren wie etwa Familie, Freizeit und Lebensqualität dazu. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde den beiden Studentinnen endgültig bewusst, dass es einer neuen Jobsuche auf dem Markt bedarf, die dieser Evolution gerecht wird.


Vom Silicon Valley zurück nach Oberfranken


Nach ihrem Masterabschluss verschlug es die beiden zunächst nach Berlin und ins Silicon Valley nach San Francisco, wo sie Praktika bei Start-ups absolvierten. Die dort gewonnenen Erfahrungen bestärkten sie in ihrem Vorhaben, ihr begonnenes Studenten-Projekt „Jobtrüffel“ weiter auszubauen und zu realisieren. Gemeinsam mit dem IT-Spezialisten Vladislav Chetyrkin begann der Aufbau ihres Jobportals.

Ihre Vision war es, die Jobsuche zu einem echten Erlebnis zu machen; so aufregend, wie die Buchung einer Mitfahrgelegenheit über Uber; so modern, wie die Feeds auf Instagram und so einfach, wie die Suche einer Herberge über AirBnB. Das Gründer-Team erstellte eine Plattform, die sich in Sachen User Experience und Kundezentrierung nicht vor anderen Onlineplattformen verstecken muss und den Jobsuchenden eine aufregende und zeitgemäße Stellensuche ermöglicht.

Doch von Jobtrüffel profitieren nicht nur die Jobsuchenden. Die Plattform ermöglicht den lokalen Unternehmen eine neue Art der Selbstvermarktung, um damit den passenden Arbeitnehmer für sich zu finden. Das Potenzial der regionalen Arbeitgeber wird dabei nicht hinter einer ausdruckslosen Stellenausschreibung versteckt, sondern zeitgemäß und modern in Szene gesetzt – mithilfe emotionaler Bilder, informativer Videos und ansprechenden Mitarbeiterbenefits (Jobtrüffeln).  


Portal aus der Region für die Region


Die Entscheidung, den Aufbau ihres Start-ups in Bayreuth zu wagen, war schnell getroffen. Für die beiden Frauen hat ihre Heimatregion das Potenzial, eine neue Gründerszene zu beheimaten: Standortfaktoren wie geringe Lebenshaltungskosten, kurze Wege und eine familiäre Atmosphäre begünstigen den Schritt in die Selbstständigkeit und haben auch die beiden letztendlich überzeugt. Bereits in ihrem Studium schätzten die Gründerinnen den engen Kontakt mit ihren Professoren und Ansprechpartnern. Durch ihre Anstellung an der Universität Bayreuth konnten sie sich bereits während ihres Studiums ein Netzwerk aufbauen und wichtige Beziehungen knüpfen. Hierzu gehört auch ein Investor aus der Oberpfalz, dessen Kontakt sie durch ihren Business Angel Kay Schulz erhalten haben, der sie ebenfalls intensiv unterstützt und gecoacht hat. Zudem unterstützte Invest in Bavaria bei Fragen rund um Fördermittel, bei der Vernetzung mit Partnern sowie bei der Suche nach einem geeigneten Standort.  

Jobtrüffel ist ein Portal aus der Region für die Region: Patricia Knoll und Olivia Hofmann verfolgen mit Jobtrüffel das Ziel, der voranschreitenden Urbanisierung entgegenzuwirken und die Vorzüge eines Lebens im ländlichen Raum hervorzuheben. Dies gelingt dank modernem Standortmarketing, zum Beispiel indem das Start-up seine Nutzer mit Drohnenflügen über Stadt und Land, schönen Bildern und der richtigen Menge an interessantem Input versorgt. Hierzu können auch einzelne Städte eigene Profile auf dem Portal anlegen, um sich bzw. die Region vermarkten. 

Aktuell befindet sich das Start-up in der intensiven Akquise attraktiver Arbeitgeber aus Oberfranken und der Oberpfalz. Zusätzlich wird der Social Media-Auftritt weiter ausgebaut, um neue Follower zu gewinnen und die Bekanntheit auszuweiten.