Digitalwirtschaft 25.11.2016

Industrie 4.0 in Bayern – ideale Voraussetzungen für Start-ups

Industrie 4.0 ist längst nicht nur ein Thema für große Unternehmen. Denn auch wenn wir im Zuge der nächsten industriellen Revolution oft über Neuerungen in weitgreifenden Produktionsprozessen diskutieren, sind es zu einem Großteil auch kleine Unternehmen und Start-ups, die das Thema vorantreiben. Vor allem die Entwicklung neuer Technologien ist eine Domäne zahlreicher Hightech-Start-ups, die losgelöst von umfassenden, starren Unternehmensstrukturen Lösungen entwickeln, die schlussendlich ihren Weg in die Fabriken der Zukunft finden.

Symbiose zwischen Unternehmen und Gründern

 

Das gilt in besonderem Maße für den Freistaat Bayern, der dank seiner hohen Industriedichte eine hervorragende Spielwiese für junge Gründer darstellt. Dabei unterstützen sich die beiden Hauptakteure gegenseitig: Start-ups, indem sie dringend benötigte Lösungen bereitstellen; Global Player, indem Sie die Gründer finanziell und strategisch fördern. Zahlreiche Beispiele beweisen, wie erfolgreich Bayerns Gründer aufgrund dieser gegenseitigen Unterstützung sind:

 

ProGlove – produzieren den intelligenten Handschuh. Der intelligente Handschuh soll Arbeiter in der Fertigung unterstützen, indem er beispielsweise anzeigt, ob die richtigen Bauteile verwendet oder Arbeitsschritte korrekt umgesetzt werden. Der Ursprung der Idee war ein Intel-Hackathon, der zugleich auch einen Finanzierungsanschub für das Projekt lieferte.

 

Magazino – entwickeln das selbstständige Warenlager. Angefangen hat es mit Kommissionierungsautomaten für Apotheken. Mittlerweile konnte das Münchener Start-up unter anderem Siemens als strategischen Partner gewinnen. Ziel der jungen Gründer ist es, mit Hilfe intelligenter Robotik, das erste selbstdenkende und selbsthandelnde Warenlager der Welt zu entwickeln, das eine stückgenaue Logistik gewährleisten soll.

 

KONUX – keine smarte Fabrik ohne Sensoren. Sensorik ist einer der Grundbausteine der Industrie 4.0., denn die smarte Datenerfassung macht die Steigerung der Produktivität erst möglich. Das Start-up entwickelt individuell angepasste Sensorleistungen für das Internet der Dinge.

 

Innovationszentrum für industrie 4.0 – Dienstleistungen für die smarte Fabrik. Bei Industrie geht es nicht nur um konkrete Technologien, sondern auch um die Beratung und das Ausloten von Möglichkeiten. Das Start-up aus Sinzing bei Regensburg bietet dafür mit www.i40.de ein Portal zum Austausch und ist bereits mit einem Tochterunternehmen nach Singapur expandiert.

 

Unterstützung erhalten die Start-ups nicht nur aus den Unternehmen, sondern auch aus den breitgefächerten Förderstrukturen des Freistaates, die zudem kontinuierlich ausgebaut werden. So entstehen im Zuge des Gründerzentren-Ausbaus auch Zentren, die sich explizit dem Thema Industrie 4.0 widmen. Start-ups, die digitale Technologien für die smarte Fabrik vorantreiben, sind künftig in Bamberg, Oberfranken und Schwaben besonders gut aufgehoben. Wie viele Gründer vor ihnen profitieren sie zudem von Initiativen wie BayernKapital oder UnternehmerTUM, die Ihnen Zugang zu Finanzierung und Netzwerken ermöglichen.