Investor`s choice 18.03.2024

Wie Unternehmen aktuellen Herausforderungen mit Resilienz meistern

Resilienz ist mehr als ein Modewort. Sie wird immer mehr zu einer Anforderung für kleine, mittelständische und global agierende Unternehmen, wollen sie der größten Herausforderung des 21. Jahrhunderts etwas entgegensetzen: dem immer schneller vonstattengehenden Wandel. Welche Faktoren dabei für Unternehmen eine besondere Rolle spielen. Und wieso die Standortwahl womöglich entscheidend ist, erfahren Sie hier.

Ende 2023 erschien der ETL Mittelstandskompass, der sich dem Thema Resilienz im deutschen Mittelstand widmete. Die Erkenntnisse der Studie sind auf Unternehmen im Allgemeinen anwendbar. Fünf konkrete Handlungsempfehlungen zeigen, wie Unternehmen ihre Resilienz in unsicheren Zeiten steigern.

  • Resilienz minus
  • 1. Stärken Sie Ihre Identifikation mit motivierenden Leitbildern

    Äußere Veränderungen sind eine große Herausforderung für ein Unternehmen. Denn sie stellen gewachsene Strukturen, Prozesse oder sogar ganze Produktlinien infrage. Ein starkes Leitbild gibt Unternehmen in diesen Zeiten Orientierung.

    • Ein gutes Beispiel dafür ist Siemens. 1847 als Telegrafie-Unternehmen gegründet erlebte – oder sollte man sagen: überlebte – Siemens zwei Weltkriege und diverse technologische Revolutionen. Heute ist das Unternehmen in den Bereichen Gesundheitswesen, Energie, Industrieautomation und Infrastruktur erfolgreich. Warum? Weil es ein klares Leitbild besitzt, das auf Innovation und Kollaboration aufbaut. Veränderungen werden hier nicht mit einer Abwehrhaltung, sondern mit offenen Armen empfangen. Und eine Veränderung der Produktpalette ist fester Bestandteil der Unternehmensgeschichte.
       

    2. Denken Sie in die Zukunft

    Wer sich mit kommenden Veränderungen beschäftigt, bevor sie kommen, ist der Konkurrenz immer einen Schritt voraus. So ist man auf Krisen exzellent vorbereitet und hat im Idealfall schon einen Notfallplan in der Schublade.

    • Der Zulieferer für die Automobil- und Maschinenbauindustrie Schaeffler hat in den vergangenen Jahren mit vielen verschiedenen Krisensymptomen zu kämpfen: Diesel und Verbrennermotor sind auf dem Rückzug – und schließlich kam 2020 auch noch die Corona-Krise hinzu. Dadurch wurden die bereits angestoßenen Transformationsprozesse im Unternehmen zusätzlich beschleunigt. Am Hauptsitz in Herzogenaurach entstand beispielsweise ein Kompetenzzentrum für Wasserstoff und ein hochmodernes Zentrallabor für Oberflächenmaterialien.
       

    3. Schützen Sie Ihre Daten durch ein professionelles IT-Security-Prinzip

    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe schätzt die Gefahr von Cyberangriffen „bereits heute so hoch“ ein, „dass sie ständig mitgedacht werden muss.“ Schutzmechanismen sind für die Resilienz von Unternehmen unerlässlich.

    • Die TRATON SE, bis 2018 bekannt unter dem Namen Volkswagen Truck & Bus, ist ein weltweit agierender Nutzfahrzeug- und Bushersteller. Schon seit 2020 kooperiert das Münchener Unternehmen mit dem Research Institutes of Sweden (RISE), um die Cybersicherheit und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in den alltäglichen Geschäftsprozessen zu stärken. Dabei liegt der Fokus auf der schnellen Übertragung innovativer Forschung in die Praxis.
       

    4. Vernetzen Sie sich

    Netzwerke sind ein probates Mittel, die Resilienz von Unternehmen zu Stärken. Denn Kollaboration erhöht das Innovationspotenzial und damit direkt die Zukunftsfähigkeit – von thematischen Netzwerken bis hin zu ganz konkreten Projekten.  

    • Beispielhaft dafür ist das Projekt Catena-X, das Innovation durch Kooperation zwischen Großkonzernen, aber auch kleinen und mittelständischen Unternehmen vorantreibt. Hinter Catena-X stehen Impulsgeber wie BMW, SAP und die Telekom. Ziel ist ein kollaboratives und offenes Datenökosystem, das Zulieferer, Automobilhersteller und Recyclingunternehmen digital vernetzt. So werden Nachhaltigkeit (Kreislaufwirtschaft), Wirtschaftlichkeit (Profitabilität) und Kundenerlebnis gleichzeitig verbessert – wodurch die Resilienz aller Beteiligten steigt.

     

    5. Lernen Sie aus Erfolgen und Misserfolgen und schaffen Sie Raum, um sich darüber auszutauschen

    Die Resilienz der Unternehmen lebt von der Resilienz ihrer Mitarbeitenden. Daher ist der Austausch zu diesem Thema wichtig. Nur so lassen sich Entwicklungen frühzeitig erkennen und die richtigen Maßnahmen beschließen.

    • Ein Puzzleteil kann in diesem Zusammenhang der Austausch mit einzelnen Führungskräften im Unternehmen sein. Mit gutem Beispiel geht BMW voran: „Mit Trainings und konkreten Tipps geben wir Hilfestellungen, um mit Belastungen besser umzugehen und die eigene psychische Resilienz zu stärken“, heißt es im Unternehmensbericht der Group. Auch hier wird betont: Eine besondere Rolle komme im Zuge dessen den Führungskräften zu.

     

    Diese fünf Tipps zeigen, Unternehmen können durch ihre Entscheidungen direkt auf ihre Resilienz einwirken. Was ihnen dabei zusätzlich hilft, sind die Ressourcen, die sie im Umfeld vorfinden: Dazu zählen zum Beispiel innovative Kooperationspartner oder gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte. Diese externen Faktoren werden durch die Wahl des Standortes bestimmt – und verstärken sich selbst. Regionen, die in dieser Hinsicht punkten, ziehen automatisch Player an, die für Kollaborationen und Cross-Industry-Innovationen interessant sein können, sind interessant für die besten Talente usw.

    Ein Standort, der diese Kriterien erfüllt, ist Bayern. Hier finden Unternehmen Bedingungen vor, die ihnen dabei helfen, auch morgen erfolgreich zu sein: Der offensichtlichste Faktor ist die diversifizierte bayerische Wirtschaft, die Sektoren wie Automobilindustrie, Maschinenbau, IT, Biotechnologie und Luft- und Raumfahrt umfasst. Aber auch die zahlreichen, weltweit angesehenen Forschungs- und Bildungseinrichtungen im Freistaat – von der TU München bis zum Max-Planck-Institut – begünstigen technologische Spitzenleistungen und versorgen den Arbeitsmarkt mit hochqualifizierten Fachkräften. Wenn Sie sich für den Standort Bayern interessieren, zeigen wir Ihnen gern entsprechende Potenziale auf und informieren Sie hinsichtlich Förderung, Talentsuche und passender Netzwerke.